Tierische Unterstützung in der Pädagogik! Erfahre in dieser mitreißenden Geschichte, wie unser Autor und sein treuer Hund Chip gemeinsam in einer Kita arbeiten und wie tiergestützte Pädagogik dazu beitragen kann, die sozialen Fähigkeiten von Kindern zu verbessern.
27.4.2023
In den letzten Jahren hörte man vermehrt, dass Tiere im pädagogischen Alltag eingesetzt werden. Aber warum und was das genau heißt, findet ihr hier.
Mein Name ist Toni und ich liebe Hunde. Gerne würde ich euch meine Geschichte erzählen und wie es dazu kam, meinen Hund mit in den Kindergarten zu nehmen.
Das Wesen Hund hat bei mir schon immer sehr tiefe Gefühle ausgelöst und eine starke innere Verbindung hergestellt. Auch wenn der Wunsch nach einem eigenen Hund sehr groß war, war ich mir immer bewusst darüber, dass es viel Zeit und Aufwand mit sich bringt, sich um diesen zu kümmern, ihn zu pflegen und seiner Natur gerecht zu werden. Ich wollte von Anfang an, dass er am besten sogar mit auf die Arbeit kommt und dort ein Teil von dieser wird. Bis dahin war es aber noch ein langer Weg.
Während meiner Ausbildung zum Jugend- und Heimerzieher habe ich mich in meiner Freizeit sehr intensiv auf die Suche nach einem passenden Hund gemacht. Mein Weg führte in fast alle Tierheime in der Umgebung und so kam es, dass ich mich anmeldete, um einen Hundeführerschein zu machen. Dies war die Voraussetzung im Tierheim einen Hund für ein paar Stunden am Tag auszuführen und hier habe ich damit begonnen mir intensiveres Wissen über Hunde anzueignen und mehr über ihr Verhalten zu erfahren. Die Suche nach einem Hund, der eventuell im Einsatz mit Kindern sein sollte, zog sich dann über Jahre.
Meine damalige Partnerin und ich hatten auf allen Wegen gesucht und versucht mit verschiedensten Leuten zu sprechen und die Hoffnung schon fast aufgegeben. Doch eines Tages rief uns die Hundeschule an, zu der wir schon Kontakt aufgebaut hatten und meinte, wir sollten doch unbedingt vorbeikommen.
Ab hier begann das Abenteuer unseres Lebens
Es war Liebe auf den ersten Blick.
Chip, so heißt er, ist eine Seele von Hund.
Er erfüllte alle Voraussetzungen, die es brauchte, um ihn eventuell im pädagogischen Alltag einsetzen zu können.
So starteten wir vor 9 Jahren das Projekt oder den Lebenstraum Hund in der Kita.
Die Hundeschule begleitete uns von Anfang an und so lernte er alles, was er für den Einsatz im pädagogischen Alltag brauchte. An dieser Stelle war mir der Begriff tiergestützte Pädagogik noch nicht einmal im Ansatz irgendwo begegnet, geschweige denn, dass ich irgendetwas davon gehört hätte.
Mein Ziel war es einfach, den Kindern so viel Wissen und Kontakt zu ermöglichen, wie es nur geht.
So bastelte ich mir verschiedenste Pläne zusammen, wie ich den Umgang mit den Kindern und dem Hund sicher gestalten könnte. Ich führte Tagebücher über den Kontakt und was wir gemacht hatten. Stellte passende Angebote für die Gruppe oder einzelne Kinder zusammen und versuchte Wissen über den Hund kindgerecht zu vermitteln.
Chip wurde fester Bestanteil im Kindergarten und ich erarbeitete mir im Laufe der Zeit meine eigenen Methoden. Ich wusste nie genau, wie ich meine Arbeit benennen sollte.
Denn ich selber hatte weder eine fundierte Ausbildung im Umgang mit Hunden und Chip hat in all den Jahren keine Therapiehunde-Ausbildung oder ähnliches gemacht.
Wir haben eben einen Hund in der Kita, der mit dabei sein darf.
Autodidaktisch habe ich mir alles selbst beigebracht und erarbeitet, jedoch von Anfang an in Begleitung der Hundeschule, welche mir immer mit Rat und Tat zur Seite stand.
Deshalb sehe ich mich selbst eher in dem Feld der tiergestützten Aktivität.
Erst im Laufe der Zeit kamen mir die verschiedensten Begriffe entgegen
Diese findet meist in pädagogischen Einrichtungen, wie Kitas, Schulen oder Wohngruppen an denen Lehrkräfte und Pädagogen tätig sind statt.
Sie umfasst den gezielten und gesteuerten Umgang mit Tieren im pädagogischen Alltag.
Einer der wichtigsten Vorteile der tiergestützten Pädagogik ist, dass Kinder und Jugendliche auf eine natürliche Art und Weise lernen können. Durch die Interaktion mit Tieren können sie ihre sozialen Fähigkeiten verbessern, ihre Kommunikationsfähigkeiten stärken und ihr Selbstvertrauen aufbauen. Auch ihre Empathie-Fähigkeiten und ihr Verständnis für Tiere wird intensiviert. Dies kann ihnen helfen, bessere Beziehungen zu Menschen und Tieren aufzubauen und ein größeres Verständnis für die Natur und den natürlichen Lebensraum dieser zu entwickeln.
Außerdem bietet sie eine besondere Form der Motivation: Kinder sind oft motivierter, wenn sie mit Tieren arbeiten, und können dadurch besser lernen und sich konzentrieren. Dies kann besonders nützlich sein für Kinder, die Schwierigkeiten haben, sich in einem traditionellen Klassenzimmer zu konzentrieren.
Tiere haben eine beruhigende Wirkung auf Menschen und können dazu beitragen, Stress und Angstzustände zu reduzieren. In der tiergestützten Pädagogik werden Tiere wie Pferde, Hunde, Meerschweinchen oder Kaninchen eingesetzt, um Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung und Bildung zu unterstützen. Diese Tiere werden ausgebildet und von erfahrenen Therapeuten begleitet, um eine sichere und positive Interaktion zu gewährleisten.
Die tiergestützte Pädagogik kann auch eine wertvolle Ergänzung zur herkömmlichen Pädagogik sein. Zum Beispiel können Kinder durch die Arbeit mit einem Hund lernen, wie man Verantwortung übernimmt und ein Teammitglied wird.
Ich hoffe, mein Erfahrungsbericht gefiel euch und gab neue spannende Einblicke.